17.07.25

Digitale Stromzähler per INFO-Schnittstelle auslesen – So optimierst du dein Balkonkraftwerk mit Speicher
Freischaltung und Nutzung der INFO-Schnittstelle an digitalen Stromzählern
Digitale Stromzähler mit sogenannter INFO-Schnittstelle – auch bekannt als optischer Sensor oder D0-Ausgang – bieten eine einfache Möglichkeit, den aktuellen Stromverbrauch auszulesen. Besonders für Betreiber von Balkonkraftwerken mit Speicherlösungen ist das ein echter Gamechanger. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie die Schnittstelle funktioniert, wie du sie freischalten kannst und warum sie eine echte Alternative zum Smart Meter ist – ganz ohne Elektriker.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist die INFO-Schnittstelle?
- So funktioniert der optische Sensor
- Wie wird die Schnittstelle freigeschaltet?
- Welche Daten werden übermittelt?
- Anwendung bei Balkonkraftwerken mit Speicher
- Vorteile gegenüber dem Smart Meter
- Praxisbeispiel: EcoFlow STREAM und INFO-Schnittstelle
- Fazit
Was ist die INFO-Schnittstelle?
Viele digitale Stromzähler verfügen über eine sogenannte INFO-Schnittstelle – technisch gesehen eine standardisierte D0-Schnittstelle nach DIN EN 62056-21. Diese ist über einen optischen Anschluss erreichbar, der sich meist auf der Vorderseite des Stromzählers befindet. Über diesen Anschluss lassen sich wichtige Verbrauchs- und Einspeisedaten in Echtzeit abgreifen – und zwar ganz ohne bauliche Änderungen oder Fachpersonal.
So funktioniert der optische Sensor
Die Kommunikation erfolgt über einen sogenannten IR-Lesekopf (infrarot), der auf die INFO-Schnittstelle gesetzt wird. Dieser optische Sensor liest die Signale des Zählers aus und überträgt sie – je nach Modell – per USB, Bluetooth oder WLAN an ein Gerät deiner Wahl, z. B. an eine Powerstation, ein Balkonkraftwerk mit Speicher oder einen Smart-Home-Adapter.
Die meisten Leseköpfe sind Plug-and-Play: Einfach aufsetzen, mit der App koppeln und loslegen. Das macht die Technik auch für Laien zugänglich.
Wie wird die Schnittstelle freigeschaltet?
Obwohl viele moderne Stromzähler serienmäßig über eine INFO-Schnittstelle verfügen, ist sie häufig nicht aktiv. Die Freischaltung erfolgt in der Regel über deinen Messstellenbetreiber (MSB), also z. B. den lokalen Netzbetreiber.
So gehst du vor:
- Notiere dir die Zählernummer und den Typ deines Stromzählers.
- Kontaktiere deinen Messstellenbetreiber und frage nach der Aktivierung der INFO-Schnittstelle.
- Die Freigabe erfolgt meist per Fernzugriff – ohne Technikertermin.
- Nach der Freischaltung kannst du den IR-Lesekopf anbringen und direkt loslegen.
Wichtig: Die Freischaltung ist in vielen Fällen kostenlos. Manche Betreiber verlangen eine kleine Gebühr – informiere dich im Vorfeld über die Bedingungen in deiner Region.
Welche Daten werden übermittelt?
Die INFO-Schnittstelle liefert dir alle wichtigen Informationen rund um deinen Stromfluss – in Echtzeit:
- Aktueller Stromverbrauch (z. B. 450 W Bezug)
- Aktuelle Einspeiseleistung (z. B. 80 W vom Balkonkraftwerk)
- Summenzählerstände (Bezug und Einspeisung in kWh)
- Tarifinformationen bei Zweitarifzählern
- Datum und Uhrzeit zur Synchronisation
Diese Daten sind die Grundlage für eine smarte Steuerung deines Speichersystems – ganz ohne teuren Smart Meter oder technische Umbauten.
Anwendung bei Balkonkraftwerken mit Speicher
Balkonkraftwerke mit Speicher, wie z. B. die STREAM-Serien von EcoFlow, profitieren enorm von der INFO-Schnittstelle. Die Speicherlösung erkennt anhand der ausgelesenen Daten, ob gerade Strom im Haus verbraucht oder eingespeist wird – und regelt sich automatisch danach.
So funktioniert’s:
- Lieferst du Überschussstrom vom Balkonkraftwerk, lädt der Speicher.
- Hast du einen höheren Verbrauch als deine Solarmodule liefern, wird aus dem Speicher ergänzt.
- So erreichst du eine optimale Eigenverbrauchsquote – ohne unnötige Netzeinspeisung.
Ein großer Vorteil: Die Speicherlösung erkennt automatisch, wie viel Strom du brauchst – ohne dass du selbst eingreifen musst.
Vorteile gegenüber dem Smart Meter
Die Nutzung eines optischen Sensors über die INFO-Schnittstelle bietet viele Vorteile:
- Einfache Einrichtung: Kein Elektriker notwendig. Der Sensor wird aufgeklippt und per WLAN verbunden.
- Keine Fachkenntnisse erforderlich: Die Konfiguration erfolgt über eine App. Auch Laien können das System selbst einrichten.
- Keine baulichen Veränderungen: Der Zähler bleibt unberührt – die Messung erfolgt passiv und störungsfrei.
- Volle Kontrolle in Echtzeit: Du siehst jederzeit, wie viel Strom verbraucht, gespeichert oder eingespeist wird.
- Günstiger als ein Smart Meter: Kein zusätzlicher Zählerwechsel, keine monatlichen Gebühren.
- Voraussetzung: Ein ausreichend starkes WLAN-Signal am Stromzähler ist empfehlenswert, um eine stabile Datenübertragung zu gewährleisten.
Praxisbeispiel: EcoFlow STREAM und INFO-Schnittstelle
Die STREAM-Balkonkraftwerke von EcoFlow (Pro, Ultra, Max) lassen sich optional mit dem Tibber Pulse Lesekopf kombinieren. Dieser nutzt die INFO-Schnittstelle deines digitalen Stromzählers zur Datenerfassung.
So funktioniert es in der Praxis:
- Du befestigst den optischen Sensor auf der INFO-Schnittstelle des Zählers.
- Der Sensor überträgt die Verbrauchsdaten an den Speicher.
- Der STREAM-Speicher erkennt Überschuss oder Bedarf und passt die Leistung dynamisch an.
- Die Steuerung erfolgt automatisch – du brauchst nichts weiter zu tun.
Das Resultat: Dein System arbeitet effizient, netzschonend und spart Stromkosten – ohne technisches Vorwissen oder Installationsaufwand.
Fazit
Die INFO-Schnittstelle (optischer Sensor) an deinem digitalen Stromzähler ist der einfachste Weg, deinen Stromfluss in Echtzeit zu überwachen – ganz ohne Smart Meter, ohne Elektriker und ohne Fachwissen. Für Betreiber von Balkonkraftwerken mit Speicher ist das die perfekte Lösung zur intelligenten Eigenverbrauchsoptimierung.
Prüfe einfach, ob dein Zähler die Schnittstelle unterstützt und lass sie freischalten. Mit einem passenden Lesekopf und einem EcoFlow STREAM Speicher kannst du direkt loslegen – und das Maximum aus deinem Balkonkraftwerk mit Speicher herausholen.